Alle Beiträge von Lucas Fassnacht

Rückblick auf den Septemberslam

(Gastbeitrag des Reflexmagazins)

 

Der Slam tanzt

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Miro Bebic erzählte beim Poe­try Slam vom cools­ten Kom­mis­sar der Welt!

Die Hupe war ein uner­setz­li­ches Requi­sit des Erlan­ger Poe­try Slams. Sie diente dazu, Poe­ten, die mehr als sie­ben Minu­ten spra­chen in ihre Schran­ken zu wei­sen. Olli war der, der dar­über zuletzt wachen sollte, Beim Open Air Slam wäh­rend des Poe­ten­fes­tes. Da die Poe­ten es Olli lang­wei­lig wer­den lie­ßen, machte er die Hupe erst blau und ließ sie dann auf nim­mer wie­der­se­hen ver­schwin­den … Unter dem Vor­zei­chen die­ser Krise, bestrit­ten Lucas Fass­nacht, die Poe­ten sowie die vie­len Zuschauer und Assis­ten­ten den Abend ganz gut. Und sie lern­ten sogar was dabei.

Schrei­ben kön­nen ist nicht immer von Vor­teil, erfuhr das Publi­kum in der zucker­sü­ßen Kindergarten-Lovestory von Mar­vin Schod­lock. Stimmt. Und nur, weil man rich­tig gut schrei­ben kann, gewinnt man nicht unbe­dingt beim Poe­try Slam – beson­ders, wenn gleich so viele begabte Men­schen im Ren­nen sind. Pau­line Füg war dabei, Miro Bebic, Byber­cap, Max Schulle, Hen­rik Szanto … Eine Aus­wahl exqui­si­ter Wort­fech­ter tum­melte sich da auf der Bühne. Sie mach­ten es Lukas Fass­nacht nicht immer leicht, den Run­den­sie­ger zu ermitteln.

 

 

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Sie­ger des Abends: AIDA

Wenn Text sich auf Tanz reimt

Wer von die­sen wacke­ren Tas­ten­klop­fern und Feder­schwin­gern nicht über die Vor­runde hin­aus kam, hatte doch meist den Gewin­ner­text für einen ande­ren Slam dabei. Bemer­kens­wert vor allen ande­ren war der Text von Peter Bähr. Mit geschlos­se­nen Augen rezi­tierte er sei­nen Goldf­isch. Einer absur­den Bege­ben­heit: Ein Kla­vier­spie­ler stellt eines Tages fest, dass ein Gold­fisch im drei­ge­stri­che­nen C fest­sitzt. Trotz sei­ner slam-fremden Spra­che, die schon eine ordent­li­che Patina ange­setzt hat, gelang es Bähr, das Publi­kum zum Lachen und Klat­schen zu bringen.

Sie­ger des Abends war ver­dient und mit dickem Sym­pa­thie­bo­nus der Slam­mer AIDA aus Erfurt. Schon mit sei­nem Text über den Dis­ko­be­such eines Schüch­ter­nen, eroberte er die Her­zen des Publi­kums. Und als er dann zum Schluss auch noch sei­nen Text sinn­reich mit Bal­lett­ein­la­gen anzu­rei­chern, gab es kein Hal­ten mehr. Einen sym­pa­thi­sche­ren Sie­ger heißt es lange suchen: Nach­dem er Stan­ding Ova­tions für Lucas Fass­nacht orga­ni­siert hatte, teilte AIDA sei­nen Preis, eine rie­sige Bier­fla­sche gleich mit allen Beteiligten.

Bes­ser gewählt!

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Johanna Moll stahl den Poe­ten nicht die Show, aber viel­leicht hätte sie es geschafft

Seine bei­den Geg­ner im Finale, Paula Füg und Hen­rik Szanto freu­ten sich ganz selbst­ver­ständ­lich mit AIDA. Bis auf den Kör­per­ein­satz stan­den ihre Texte dem des Sie­gers in nichts nach. Szan­tos gran­diose Anlei­tung für ein Leben im Stock­werk über einem Wie­ner Puff sorgte für ordent­lich Zwerch­fell­mas­sa­gen und schloss darin bün­dig mit dem Vor­run­den­text über die rich­tige Cocktail-Karten-Exegese. Paule Füg spielte am Sonn­tag eher in Moll, dabei aber so bewe­gend, dass man den Tren­nungs­schmerz tief ins Herz ste­chen fühlt, wenn sie erzählt, wie sie ihre Bezie­hung mit der Stadt Han­no­ver been­det hat.

Aus­sicht auf einen Sieg hätte aller­dings auch Johanna Moll gehabt, die den Abend musi­ka­lisch beglei­tete. Gran­diose Musik und außer­ge­wöhn­li­che Texte — sie war die heim­li­che Köni­gin des Slams und beste Wer­bung für ihren Auf­tritt in der Kof­fer­fa­brik in Fürth am 4. Okto­ber um 20 Uhr, dann zusam­men mit dem Hartz 5 Orchester.

Der Poe­try Slam war ein wun­der­ba­res Schluss­licht für die Woche und eine gute Art, dem Rum­mel um die Land­tags­wah­len zu ent­ge­hen. Die Abwe­sen­heit der Hupe fiel nicht wei­ter auf. Kein Poet über­schritt sein Zeit­kon­tin­gent. Eine ersatz­weise ange­schaffte Tröte durfte den Abend schwei­gend in der vier­ten Reihe ver­brin­gen. Ein Slam ist kein Slam und am 20. Okto­ber geht es schon wie­der wei­ter, natür­lich wie­der im E-Werk Erlan­gen.

Den­nis Dreher

Alle Bilder vom September-Slam könnt ihr in unserer Gallerie anschauen

Staffelstart am 15. September 2013

Sonntag, 15.09.2013
E-Werk, Erlangen (Clubbühne)
Einlass 19:00 Uhr
Beginn 20:00 Uhr
Eintritt 7€

 

Von den Machern von Breaking Mad und Texter:

E-Poetry.
Die neue Staffel.

Ab 15. September in Ihrem E-Werk!

 

Starring:
Marvin Suckut (Konstanz)
Henrik Szanto (Wien)
Peter Bähr (Bamberg)
Miro Bebic (Neumarkt)
Max Schulle (Erlangen)
Martin Schodlock (Erlangen)
Bybercap (Erlangen)
AIDA (Erfurt)
Pauline Füg (Würzburg)

Musik:
Johanna Moll

Johanna Moll

Fest der Poeten!

Poetenfest Open Air Special

Freitag, 30.8.2013
E-Werk, Erlangen (Biergarten)
Beginn 18:00 Uhr
Eintritt frei!

Dieser Slam wird euch wegpusten.

Es treten auf:

Pierre Jarawan (München)
Andy Strauß (Münster)
Dalibor Markovic (Frankfurt)
Pauline Füg (Hannover)
Alexander Burkhard (München)

Noch Fragen?

Musik: Frank Spilker von den Sternen.

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Foto: Juliane Werner

 

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Dreimal jauchzend in den Sommer – drei Veranstaltungen statt einer!

Vor der Sommerpause schleudern wir euch die Kunst noch einmal richtig um die Ohren!
Denn zusätzlich zum Slam gibt’s im Rahmen des Hörkunstfestivals am Freitag das Bühnenprogramm von Lucas Fassnacht und am Samstag eine Slam Revue (ausgewählte Slam Poeten zeigen, was sie können).

 

Soloprogramm von Lucas Fassnacht
Freitag, 14.06.2013
E-Werk, Erlangen (Biergarten)
Beginn 16:30 Uhr
Eintritt frei

 

Slam Revue
(mit Klaus Urban, Sieglinde Holzknecht, Fee und Maximilian Humpert)
Samstag, 15.06.2013
E-Werk, Erlangen (Kellerbühne)
Beginn 14:00 Uhr
Eintritt: 6 / 7 Euro oder Kombiticket Hörkunstfestival

 

Poetry Slam
Sonntag, 16.06.2013
E-Werk, Erlangen (Clubbühne)
Einlass 19:00 Uhr
Beginn 20:00 Uhr
Eintritt 7€

Das sind Eure unglaublichen Poeten:

Markus Berg (München)
René Carrié (Ingolstadt)
Lukas Spranger (Nürnberg)
Fee (München)
Maximilian Humpert (Köln)
Tobias Schmolke (Bayreuth)
Anke Fuchs (Bonn)
Lasse Samström (Bonn)
Kaleb Erdmann (München)
Klaus Urban (Stadthagen)

Der Musiker, der uns den Abend versüßen wird, ist kein geringerer als der grandiose Atze Bauer!

Atze angeschnitten