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Nikita Gorbunov + Mini Poetry Slam am 18.05.2012

Freitag, 18.05.2012
Martin-Luther-Platz, Erlangen
Beginn 19:30 Uhr
Eintritt frei

Überraschung! Gewissermaßen als Warm-Up zum Poetry Slam Saisonabschluss am 20.05. im E-Werk gibt es am Freitag, den 18.05., anlässlich der Erlanger Sternennacht einen kostenlosen Open Air Mini-Slam auf dem Martin-Luther-Platz mit Christof Knüsel (München), Biggi Rohm (Freiburg) und AIDA (Erfurt). Teilnahmeinteressierte Poeten aus Erlangen können gern noch dazu stoßen und schreiben flux eine Mail an slamanmeldung@web.de

Highlight und Programmschwerpunkt ist aber der Auftritt des großartigen Nikita Gorbunov (Stuttgart), der große Teile seines aktuellen Soloprigramms auf die Bühne bringen wird – yeah!


Nikita Gorbunov wurde in Moskau geboren und im Zuge der Wende bis nach Stuttgart gespült, wo er heute durch seine urkomischen Live-Hörspiele, vor allem aber durch sein melancholisches Singer-Songwriting mit Gangsterrap-Einflüssen zu den großen Namen der Underground-Kultur zählt. Denn auf der Bühne kocht Nikita künstlerischen Borschtsch. Die unverschämten Sprüche aus dem Rap, die lyrische Performance der Slam-Poesie und seine Geschichte als Einwanderer in Deutschland verquirlt er mithilfe abgedrehter Effekte zu einem dichten, duftenden Eintopf. Zynische Scherze schwimmen darin, Erbsen, Möhren, Sounds, klein geschnittener Zeitgeist und passierte Heimat. Gereicht wird das ganze in hübsch kantigen Förmchen: als Song, als Rap-Ballade oder auch als skurriles Live-Hörspiel. Das macht satt und schickt gewaltig.

Vor und nach dem Slam Spezial mit Nikita Gorbunov gibt es auf der Open Air Kulturbühne noch allerlei Live-Musik und mehr zu erleben. Für eine Anfahrtsbeschreibung mit dem Auto bitte hier klicken.

Jubiläumsshow „10 Jahre Poetry Slam Erlangen“ am 15.01.2012

Sonntag, 15.01.2012
E-Werk, Erlangen (Saal)
Einlass 19:00 Uhr
Beginn 20:00 Uhr
Eintritt 10€

Karten für diese ganz besondere Veranstaltung gibt es nur an der Abendkasse (kein regulärer VVK).

Seit zehn Jahren wird im Erlanger E-Werk Monat für Monat jene „Dichterschlacht“ ausgetragen, die weltweit die Bars, Clubs, Spelunken und Kleinkunsttempel füllt: „Poetry Slam“
Das Prinzip ist einfach: Jeder, der sich dazu berufen fühlt, Selbstgeschriebenes vor Publikum vorzutragen, darf teilnehmen – eingeschränkt lediglich durch das Zeitlimit von acht Minuten und das Verbot von Hilfsmitteln. Im besten Fall werden die Texte jedoch nicht einfach nur vorgelesen, sondern mit ganzem Körpereinsatz performt. Die Geschichten und Gedichte werden gerappt, geflüstert, geschrien.

Am 20. Januar 2002 – nahezu zeitgleich mit der Einführung des EURO als Bargeld – fand der erste Erlanger Poetry Slam in der Kellerbühne des E-Werks statt. Aus diesem Testballon entwickelte sich über die Jahre eine bis heute fortbestehende Kooperation des Teams von www.e-poetry.de mit dem E-Werk und gleichzeitig die erfolgreichste und langlebigste Veranstaltungsreihe des Hauses. Weiterlesen

Rückblick auf den Oktober-Slam 2011

Tolle Performances und eine intensive Bühnenpräsenz gepaart mit ebenso hintersinnigen wie unterhaltsamen Texten auf gewohnt hohem Niveau sicherten Clara Nielsen aus Bamberg und dem Erlanger Lucas Fassnacht am 16.10. den Einzug ins Finale – beide in der Vergangenheit bereits mehrfache Gewinner des E-Werk-Slams. Diesmal hatte schließlich Clara Nielsen die Nase vorn, nahm den Sieg mit nach Hause und darüber hinaus die Erinnerung an einen facettenreichen, großartigen Abend, den verpasst zu haben wir euch nicht geraten haben möchten 😉

Der Wettkampf allein hielt die großen Themen der Gegenwart ebenso bereit wie die kleinen Details am Lebenswegesrand. Die Hungerkrise in der dritten Welt vom Frühstückstisch eines schwäbischen Jungen aus betrachtet, die Abrechnung mit der Hybris Bionade bechernder Berliner Bildungsbürger, eine Nachrichtensendung aus der nahen Zukunft, der profane Alltag und die täglichen Meinungsverschiedenheiten in einem Terrorcamp, die Sinnkrise des kleinen Ahornblatts und die allzeitige Kommunikationskluft zwischen den Geschlechtern und Geschmäckern.

Drumherum gab es im Oktober ein dreiteiliges Rahmenprogramm, in welchem zunächst der Exil-Iraner Saadi Safavi dem für ihn mit schmerzlichen Erinnerungen verbundenen Herbst in einem emotionalen Gedicht Tribut zollte – vorgetragen auf persisch und im Anschluss übersetzt. Mehr von Saadi Safavi findet ihr auf seinem Youtube-Kanal.

Sein aktuelles Buch Hanna stellte der Schriftsteller Matthias Grabow anhand einer exemplarischen Stierkampfszene vor, die zwar wenig Hinweise auf den eigentlichen Inhalt des Buches lieferte, wohl aber treffend die akkurate und packende Erzählweise dieses außergewöhnlichen Romans vermittelte. Sein Roman ist im Handel erhältlich (und in unserem Shop) und unter diesem Link könnt ihr euch einen unlängst veröffentlichen Beitrag Grabows im politischen Feuilleton des Deutschlandradios anhören/anlesen.

Als Dritter im Bunde gab sich das Multitalent Nikita Gorbunov die Ehre und eroberte die Herzen des Erlanger Publikums mit seinem schräg-schönen Song „Model sein in Tokio“, stellte seinen Soundtrack zum Leben in einem kleinen Live-Hörspiel vor und schob sogar noch ein Mini-Gewinnspiel ein. Very nice! Wenn ihr mehr über Nikita erfahren wollt, schnappt ihn euch auf Facebook. Und genießt folgendes Kinderlied für Erwachsene:

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=xoJs_wZnp5w&feature=related[/youtube]

 

 

 

Ankündigung Poetry Slam am 16. Oktober 2011

Sonntag, 16.10.2011
E-Werk, Erlangen
(Clubbühne)
Einlass 19:30 Uhr
Beginn 20:30 Uhr
Eintritt 6€

Der Poetry Slam macht die Bühne zu einem Ort, an dem Albernes auf Erhabenes trifft, Extremes auf Subtiles und die hohe Kunst des Dichtens auf eine ganze Menge Spaß: Spoken Word Performances auf der Höhe der Zeit, kristallene Lyrik, geschmeidige Rap-Texte, kunstvoll vorgetragene Epen und wilde Kurzgeschichten von der banalen Momentaufnahme bis zur apokalyptischen Vision – nichts muss, alles kann! Doch ganz gleich, welches Genre und welches Niveau, ob dilettantisch oder virtuos vorgetragen – für 8 Minuten gehört jedem Teilnehmer des Dichterwettstreits die Bühne und die Aufmerksamkeit des Publikums, das schlussendlich den Sieger bestimmt. Aber eines ist gewiss…

Welche Slam-Poeten steigen im Oktober in den Ring?

Robin Mesarosch (Sigmaringen)
Kaleb Erdmann (München)
Clara Nielsen (Bamberg)
Harry Kienzler (Tübingen)
Bybercap (Erlangen)
Paddi & Osama (Nürnberg)
Loony Lorna (Schwandorf)
Sage Dragon (Forchheim)
Lucas Fassnacht (Erlangen)

Eröffnen wird die Oktober-Show der aus dem Iran geflohene Dichter Saadi Safavi. Wir erhalten damit die seltene Gelegenheit, einmal Klang und Wirkung persischer Lyrik erleben zu dürfen. Damit außerdem der Inhalt nicht verborgen bleibt, wird auch für eine Übersetzung gesorgt sein.

Doch das war noch nicht alles, was am 16.10. im Rahmenprogramm des Erlanger Slams passieren wird, denn wir freuen uns neben Herrn Safavi auf zwei weitere passionierte Künstler:

Nikita Gorbunov (Stuttgart)
Foto by Benny Ulmer
Nikita Gorbunov wurde in Moskau geboren und im Zuge der Wende bis nach Stuttgart gespült, wo er heute durch seine Performance-Lyrik und Live-Hörspiele, vor allem aber durch sein melancholisches Singer-Songwriting mit Gangsterrap-Einflüssen zu den großen Namen der Underground-Kultur zählt. Denn auf der Bühne kocht Nikita künstlerischen Borschtsch. Die unverschämten Sprüche aus dem Rap, die lyrische Performance der Slam-Poesie und seine Geschichte als Einwanderer in Deutschland verquirlt er mithilfe abgedrehter Effekte zu einem dichten, duftenden Eintopf. Zynische Scherze schwimmen darin, Erbsen, Möhren, Sounds, klein geschnittener Zeitgeist und passierte Heimat. Gereicht wird das ganze in hübsch kantigen Förmchen: als Song, als Rap-Ballade oder auch als skurriles Live-Hörspiel. Das macht satt und schickt gewaltig.

Matthias Grabow (Stuttgart)

Der in Ostwestfalen-Lippe geborene Schriftsteller erlebte bei den sogenannten Wohnzimmerlesungen die Gründungstage des Poetry Slams Mitte der 90er Jahre in Hamburg mit (wo dieses Jahr die größten Poetry Slam Meisterschaften der Welt stattfinden werden) und ist heute nicht nur in seiner schwäbischen Wahlheimat den Freunden ambitionierter Bühnenpoesie ein Begriff. Neben zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten hat der Doktor der Philosophie kürzlich einen Roman veröffentlicht, der sich deutlich von der Flut der belletristischen Neuveröffentlichungen abhebt und euch deshalb wärmstens ans Herz gelegt sei. Am 16.10. wird Grabow einen kurzen Auszug aus Hanna präsentieren.

Hanna ist die Geschichte einer kurzen Liebe in den Zeiten der Gentechnik. Sie zeigt die Grenzen des Rationalismus auf und ist zugleich eine Parabel auf die Unmöglichkeit, sich dem kollektiven Unbewussten zu entziehen. Mit feinem Gespür für Ruhe und Tempo, laute und leise Töne erzählt der Autor vom Versuch zweier Menschen, sich über unsichtbare Distanzen hinweg näher zu kommen. Dabei verschwimmen Träumen und Wachen, Mythen und Wissenschaft zu einem magischen Realismus, wie ihn die deutschsprachige Literatur lange nicht mehr erlebt hat. (213 Seiten. 14,00 EUR, Renneritz Verlag)