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Kurzrückblick Poetry Slam April 2010

Hier die Blitzzusammenfassung zum Poetry Slam im April 2010:

Gewinner des Erlanger April Slams wurde Nico Semsrott.

Einen sanften aber in keinem Fall seichten Einstieg bescherte uns Raphael Kestler mit seinem expressionistischen Spielgefährten Jakob Hüppauff aus Erlangen. Seine tiefgründigen Texte, begleitet von feinem Gitarrenspiel, stimmten perfekt auf den Abend ein.

Clara Nielsen, mit der undankbaren Startnummer 1, erzählte uns von einem Gespräch mit einer „praxisorientierten“ Grundschullehrerin, die ihren Unterricht am lebenden Objekt ausübte. Obwohl einwandfrei vorgetragen, reichte es diesmal nicht zum Rundensieg.

Udo Tiffert deckte mit seinem Text die Widersprüchlichkeit der monetärer orientierten Gesellschaft auf, die sich selbst im kleinbürgerlichen Kreis Rendite von afrikanischem Ackerland verspricht.

Tom le moT aus Passau mit einem nachdenklichen Text. Eine vom Leben gezeichnete Gestalt macht sich auf, die Mutlosen und Müden an der Hand zu nehmen um sich von sich selbst zu befreien.

Zum Ende der ersten Runde gab Mo den Berserker, indem er uns in Charles Manson – den Massenmörder – hineinblicken ließ. Im Blutrausch holte er brachial den Rundensieg…

Vor der Pause durften wir noch unsern Specialguest Necip Tokoglu genießen, der die Kellerbühne durch gepflegte political incorrectness zum Brodeln brachte.

Ariane Hussy eröffnete Runde 2 mit einem Text über die Schönheit und die Vorteile eines dritten Auges.

Chris bearbeitete das Dilemma der Langzeitstudenten – nur nicht wirklich arbeiten, aber dennoch eine wichtige Konstante dieser schnelllebigen Zeit.

Der Text von Nico Semsrott über die Allgegenwärtigkeit des Scheiterns brachte auch ihm den Rundensieg. In diesem Sinne „Freiheit!“

Zum Abschluss durften wir, dank Martin Geier, noch am Leben eines sympathischen Kiffers teilhaben.

Ein Novum bot der Auftritt von Marilisa. Sie gewann beim letzten Slam die Vorrunde, konnte aber nicht zum Finale antreten. Kurzerhand begab sie sich in die Zeitmaschine und nahm stattdessen am April-Finale teil.

Das Finale aus Mo, Nico und Marilisa konnte Nico Semsrott für sich entscheiden.

Nico nahm den Sieg äußerst cool und gelassen hin. Na, dann Herzlichen Glückwunsch!

Slam-April2010

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Ankündigung Poetry Slam am 18. April 2010

Nachdem wir den Monat bereits mit einem kleinen Aprilscherz eingeläutet haben, steht nun in aller Wahrhaftigkeit die Aprilausgabe unseres Poetry Slams vor der Tür.

Sonntag, 18.04.2010

E-Werk, Erlangen

Einlass 20:00 Uhr

Beginn 20:30 Uhr

Eintritt 6€

Im Wettkampf der Bühnenpoeten freuen wir uns diesen Monat u.a. auf Udo Tiffert (Dresden), einen waschechten Autor klassischer Colleur, der mit seinen intelligenten und literarisch ausgefeilten Kurzgeschichten bereits die sächsischen Poetry Slam Meisterschaften gewinnen konnte. Zum ersten Mal auf unserer Bühne erwarten wir Nico Semsrott (Hamburg) – definitiv einer der schrägsten Slampoeten Deutschlands und obwohl er alles andere als platte Witze reißt, ist er u.a. Gewinner des NDR Comedy Contest und Spiegel-online Gastautor. Clara Nielsen (Bamberg) gehört dafür zu den talentiertesten Frauen in der ja ansonsten überwiegend von männlichen Künstlern bevölkerten Poetry Slam Szene und hat bei uns in Erlangen bereits vier (!) mal gewonnen, weshalb sie unsere Stadt in diesem Jahr auch bei den deutschspachigen Slammeisterschaften vertreten wird. Dorian Steinhoff (Trier), performancestarker Bühnenpoet mit kraftvollen und ausdrucksstarken Ein-Mann-Dramen aus der Perspektive eines zwinkernden Auges, kennt ihr bereits – zumindest optisch, denn sein Konterfeit schmückt seit geraumer Zeit den Titelschriftzug unsrer Homepage.  Außerdem feiert diesen Monat unsere frisch geschlossene Partnerschaft mit dem im kultigen Scharfrichterhaus beheimateten Poetry Slam Passau Premiere, weshalb sich eine Delegation der besten Bühnenpoetinnen und -poeten Passaus auf den weiten Weg zu uns macht. Im Wettkampf mitmischen werden daher Tom le moT (Passau), Ariane Hussy (Passau), Mo (Passau) und Chris X. (Passau). Darüber hinaus freuen wir uns auf ein Wiedersehen mit Martin Geier (Nürnberg) – und selbstverständlich wird auch die hochtalentierte Marilisa (Bamberg) noch einmal nach Erlangen kommen, um ihren beim letzten Mal aus Zeitgründen verpassten Finalauftritt nachzuholen. Außerdem…

Als musikalischer Spezialgast wird diesmal Raphael Kestler (Erlangen) mit seiner Gitarre auf unsrer Bühne melodisch aktiv werden.

(Foto: Crosa)

Obwohl erst 17 Jahre jung, schreibt er bereits fleißig an eigenen Songs und versteht sich darauf, diese voller Hingabe vorzutragen – gleich bei seinem ersten Versuch gewann er deshalb einen lokalen Liedermacher-Wettbewerb. Nachdem er uns zwei Stücke von sich geschickt hatte, waren wir sofort überzeugt, dass wir ihn bei uns auf der Bühne erleben wollen.

Doch damit nicht genug! Im Rahmenprogramm könnt ihr noch einen zweiten Künstler erleben, der vor allem in der hohen Kunst des literarischen Kabarett zu Hause ist: Necip Tokoglu (Aachen)

Der politisch herrlich inkorrekte türkisch-deutsche Kabarettist sorgte bereits landauf landab mit seinen überraschungsgeladenen Texten und „Liebeserklärungen“ an Che Guevara und Cem Özdemir für Begeisterung. Ohne sich auf den ausgetretenen Pfaden zotiger Multikulti-Komik zu bewegen, schöpft dieser sympathische Herr aus einem anekdotenreichen biographischen Fundus, um auf der Bühne ein intelligent gewitztes und trotzdem durch und durch freches Süppchen zu kochen.

Kurzrückblick auf den Slam am 18.10.09

Starker Abend mit großen Momenten und permanenter Kurzweil.
Rahmenprogramm: ein toller Magnus Großmann mit verrückten Texten, schwäbischer Rapkunst von jenseits der Sprachbarriere und Songs auf Gitarre und Halbplayback.
Superlockeres und überdurchschnittlich gut gelauntes Publikum, das sich nicht an der Enge störte und zeitweise von Lachsalven nahezu lahmgelegt wurde.
Im Wettbewerb:
Der (noch) unbekannte Sven Fritze aus Bielefeld schaffte den Doppelsieg mit dem wie erwartet großartigen Felix Römer. Svens Nummer „Wecke den Ernie in Dir“ war aber auch eine den Horizont erweiternde Erfahrung! Tolle Performance von Martin Geier, ebenso Turnkey, mit mehr Energie auf der Bühne. Schräge, doch interessante, beeindruckenderweise komplett auswendig vorgetragene Rede auf englisch von Michael Schmelz. Starkes Debüt von Annika aus der Offenen Liste – hoffentlich auf ein baldiges Wiedersehen. Deftigste Kost von Nils Rusche – wie schon auf der Bühne gesagt: die Kategorie Poetry wurde beachtlich gedehnt. War sehr lustig, stahl jedoch (wohl unfreiwillig) seinem Vorredner die Show:
Peemaster Grand, für viele heimliches Highlight des Abends. Einen solch poetischen, packenden und geradezu majestätischen Text hatte auch der Moderator dieses Jahr noch nicht gehört – unsere Hochachtung!

Nächster Slam am 18. Oktober 2009

Nächste Show:
Sonntag, 18. Oktober,
im E-Werk zu Erlangen.
Beginn 20:30 Uhr (Einlass 20:00 Uhr)

Dies mal freuen wir uns unter anderem auf:

Felix Römer (Berlin)
Sven Fritze (Bielefeld)
Peemaster Grand (Würzburg)
Nils Rusche (Bamberg)
Peter Parkster (Nürnberg)
Martin Geier (Nürnberg)
Christian Wincierz (Erlangen)
Michael Schmelz (Erlangen)

special guest:
Magnus Großmann (Korntal-Münchingen)

Plakat-Oktober09